Wie genau rechtfertigt sich der Begriff Specialty Coffee?
Den Begriff Specialty Coffee werden viele von Euch schon mal gehört haben. Doch was genau bedeutet dieser Begriff in der Kaffeewelt und wie wird er genutzt?
Specialty Coffee ist ein ungeschützter Begriff. Trotzdem gibt es bestimmte Richtlinien, nach denen sich die Definition richtet.
Wie der Begriff schon sagt, handelt es sich um Spezialitäten, den hochwertigsten, qualitativsten Kaffee, den man kaufen kann. An Hand von Zahlen kann man Specialty Coffee in eine Skala einordnen. Mithilfe dieser bewerten Q-Grader, sensorisch ausgebildete Experten, der Specialty Coffee Association (SCA) die verschiedenen Kaffees vom Rohkaffee bis zum Endprodukt in der Tasse. Kaffee, der über 80 bis hin zur 100 Punkten bekommt, zählt als Spezialität. Bei der Bewertung kommt es auf Qualität des Rohkaffees, der Aromen, der Säure, dem Körper, der Aufbereitung, Ausgewogenheit und vieles mehr an. Die Q-Grader arbeiten vergleichbar wie Sommeliers bei einer Weinbewertung, wobei sie ein Coffee Flavour Wheel zur Hand nehmen.
Specialty Coffee gibt es schon seit den frühen 1900er Jahren, der Begriff kommt erstmals in den 70ern auf. Länder wie Kenia, Kolumbien, Äthiopien und Brasilien sind bekannt für ihre Spezialitäten. Aber mittlerweile kommen auch eher Länder wie Bolivien oder Panama an die Oberfläche, die bisher nicht vielen bewusst sind.
Zusätzlich zeichnet sich Specialty Coffee auch durch die Transparenz im Handel und der Herstellung aus. Gerade für uns im Zusammenspiel mit unserer Casa Philosophie ist es besonders wichtig, dass der Handel nachvollziehbar transparent ist. Hierbei ist ein regelmäßiger Austausch mit den Händlern wichtig.
Anders als bei Industriekaffee wird Specialty Coffee schonend und deutlich länger (11-16 Minuten je nach Rösterei) geröstet. Je länger die Rötung, desto mehr Säureträger werden abgebaut und mehr Röstaromen und Bitterstoffe werden entwickelt. Diese Röstungen gehen in die Schoko/Nussnote. Je heller, desto komplexer ist die Säure und mehr natürliche Arome werden behalten. Hellere Röstungen schmecken eher fruchtig wie Heidelbeeren und bringen eine zitrische Säure mit sich.
Beim Einkauf erkennt ihr Specialty Coffee oft anhand der Verpackung. Hier findet Ihr einige Dinge wie Zusammensetzung, Herkunftsländer, Zubereitungsempfehlung, Tassenprofil, Röstgrad, Anbauhöhe, Röstdatum/MHD etc. Die Verpackung selbst hat ein Einwegventil, damit kein Sauerstoff die Frische des Kaffees beeinflusst und die Aromen nicht verloren gehen. Ein höherer Preis ist oft auch ein Indikator.